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RASSENSTANDARD ٭
ERNÄHRUNG ٭
ERKRANKUNGEN ٭ ERZIEHUNG DES WELPEN
Der Großer Schweizer Sennenhund ist ein robuster und
witterungsunempfindlicher Hund, der in der Regel nur zum jährlichen Impftermin
Bekanntschaft mit dem Tierarzt macht. Dennoch gibt es auch hier rassetypische
Krankheiten. In einigen Fällen treten Gelenkprobleme (leichte bis schwere
Hüftgelenksdysplasie, Ellenbogendysplasie oder Osteochondrose) auf. Weiterhin
können auch vererbbare Augenkrankheiten ( PRA, Katarakt) den Großer Schweizer
Sennenhund betreffen, die zu Sehbehinderungen oder gar zur Erblindung führen
können. Gesundheitsproblem können beim Großer Schweizer Sennenhund auch
Epilepsie und Magendrehung sein. Durch gezielte Zucht aller vier
Sehnenhunderassen (Großer Schweizer, Brener, Appenzeller und Entlebucher)
gelingt es dem Verein für Schweizer Sennenhunde in Deutschland
(www.ssv-ev.de) diese Erkrankungen in der Population zu verhinderen oder zu minimieren. Als
einen Grund hierfür sieht man die kleine und enge Zuchtbasis an, wodurch auch
heute in allen Blutlinien solche Probleme auftreten können. Die geschilderten
Erkrankungen können auch bei anderen Rassehunden, als auch bei Mischlingen
auftreten und sind nicht "nur" für Großer Schweizer-Sennenhunde typisch.
Hüftgelenksdysplasie (HD)
Die
Hüftgelenksdysplasie (kurz „HD“) ist eine genetisch (also erblich) bedingte
Fehlbildung eines oder beider Hüftgelenke beim Hund.
Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk. Beim gesunden Hüftgelenk sitzt der
Oberschenkelkopf tief und fest in der so genannten Pfanne am Beckenknochen, die
Gelenkflächen sind mit Knorpel überzogen. Durch den Band- und Kapselapparat
werden Oberschenkelkopf und Pfanne miteinander verbunden. Die Gelenkhöhle ist
von der Gelenkkapsel umgeben, diese ist für die Bildung der Gelenkschmiere (Synovia)
verantwortlich. Die Synovia ernährt den Gelenkknorpel und ermöglicht ein
reibungsloses Gleiten.
Bei einer Fehlbildung, einer Dysplasie, passen Pfanne und Oberschenkelkopf nicht
richtig zueinander, dies führt zu einer Instabilität im Hüftgelenk. Manchmal ist
die Pfanne zu flach, so dass der Kopf aus ihr herausrutschen und an den Enden
des Gelenks scheuern kann, in anderen Fällen ist der Oberschenkelkopf nicht
korrekt ausgebildet. Es entstehen Fehlbelastungen an den Gelenkflächen mit
lokaler Überbelastung der Gelenkpfanne, Zerrungen der Gelenkskapsel und der
Bänder sind möglich. Der Gelenkknorpel verändert sich, kann sogar bis zum
völligen Schwund abgerieben werden. Auf diese Veränderung innerhalb des Gelenks
reagiert die Gelenkkapsel mit einer Entzündung. Von der Knochenhaut gehen
Wucherungen aus, zunächst in Form von Reparaturgewebe, das auch „Arthrose“
genannt wird, fortschreitend kommt es zu knöchernen Zubildungen. Dies verursacht
Schmerzen und die betroffenen Hunde versuchen daher, die Hinterbeine zu
entlasten. Die resultierende Schon- bzw. Fehlhaltung führt zu Muskelschwund, der
den Prozess weiter verschlimmert, da die Muskulatur eine wichtige Stützfunktion
hat.
Die HD gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Bewegungsapparates bei
mittelgroßen bis großen Hunden. Die Dysplasie entwickelt sich in der
Wachstumsphase des Hundes, also in den ersten 15 – 18 Lebensmonaten. Erst mit
Beendigung der Wachstumsphase eines Hundes lässt sich der Grad der
Hüftgelenksdysplasie mittels Röntgenuntersuchung endgültig befunden. Auch für
einen jungen Hund mit HD gibt es viele Wege, ihm ein langes Leben ohne größere
Einschränkungen zu ermöglichen.
Die Ursache der HD ist noch nicht vollständig geklärt. In den Erbanlagen eines
Hundes liegt somit die wichtigste Grundlage für HD. Diese Anlage wird von
verschiedenen Genen beeinflusst, welche Gene eine Rolle spielen, ist noch nicht
geklärt. Doch nicht nur die Erbanlagen beeinflussen die Entwicklung der
Hüftgelenke, auch der Ernährung kommt eine entscheidende Bedeutung zu.
Die Erkennung der HD durch klinische und radiologische Methoden beim Tierarzt
ist relativ einfach. Betroffene Junghunde können mit den oben beschriebenen
Vorbeugemassnahmen und medikamenteller Unterstützung jahrelang beschwerdefrei
gehalten werden. Die operativen Behandlungen sind vielfältig und zuverlässig.
Die Hüftprothese zum Beispiel ersetzt das Gelenk vollständig und beendet den
Leidensweg schlagartig.

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HD - Hüftgelenksdysplasie
HD ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks bei Hunden .
HD A Frei
HD B Verdacht
HD C Leicht
HD D Mittel
HD E Schwer |

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ED - Ellbogendysplasie
ED ist eine chronisch
verlaufender Krankheitsverlauf des Ellbogengelenks
schnellwüchsiger Hunderassen.
Grad 0 Normal
Grad 1 Milde Arthrose
Grad 2 Moderate Arthrose
Grad 3 Schwere Arthrose |
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OCD - Osteochondrosis dissecans
OCD ist die
umschriebene asepatische Knochennekrose unterhalb
des Gelenkknochens. Die zu einer Knorpelablösung im Gelenk
führt . |
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Magendrehung
Die Magendrehung ist
eine lebensbedrohliche Krankheit, die in wenigen Stunden zum Tode des Hundes
führen kann. Der Hund muß sofort zum Tierarzt gebracht werden.
Magendrehungen entstehen meist einige Stunden nach dem Füttern. Durch
unglückliche Bewegungen kann sich der Magen drehen. Hierbei werden Mageneingang
und - ausgang abgeschnürt, wobei es durch im Magen vorgehende Verdauungsprozesse
(Gärung) zu einer Aufgasung des Magens kommt. Durch die Drehung werden auch die
Blutgefäße, die den Magen, die Milz, sowie Teile des Dünndarmes versorgen,
abgeschnürt, was zu einer dramatischen Verschlechterung der Kreislaufsituation
führt. Vorwiegend sind große Hunderassen betroffen .
Anzeichen:
• Plötzliches Aufblähen des Magens
• Der Hund ist anfänglich sehr unruhig, hat starke Schmerzen, speichelt viel und
versucht erfolglos zu erbrechen, würgt.
• Der Bauchumfang nimmt ständig zu.
• Klopft man auf die Bauchwand, hört es sich an wie eine Trommel.
• Der Hund leidet unter Atemnot.
• Es kommt zu einem Kreislaufversagen, der Hund wirkt sehr abgeschlagen und
bewegt sich nicht mehr.
Vorbeugen einer Magendrehung:
• Den Hund 3- 4 mal täglich füttern.
• Anfällige Rassen sollten Sie nur eingeweichtes Trockenfutter oder Feuchtfutter
füttern.
• Nach dem Fressen Aufregung und große Anstrengungen vermeiden (lange
Spaziergänge)
Katarakt – Grauer Star
Katarakt ist eine
Erkrankung, von der auch viele Menschen betroffen sind, fast alle über
65jährigen leiden darunter. Als medizinischer Fachbegriff bezeichnet Katarakt
den „Grauen Star“, ein Begriff, der für jede Trübung der Linse am Auge verwendet
wird.
Die intakte Linse des Auges durchsichtig ist, um ein klares Bild zu erhalten und
so weich und flexibel, dass sie von einem kleinen Ringmuskel am Auge bewegt
werden kann, so erhalten die Bilder ihre Schärfe. Möglich werden diese
Funktionen durch das Gleichgewicht der Linsenproteine und der der inneren
Linsenflüssigkeit. Verändert sich deren Zusammensetzung (z. B. durch das Alter),
so kommt es zu einer vermehrten Ansammlung von Flüssigkeit in der Linse. Das
Gleichgewicht zwischen flüssigen und festen Linsenbestandteilen wird dadurch
gestört, es kommt zu einer Eintrübung der Augenlinse, die stetig weiter
fortschreitet, die gesehenen Bilder verlieren mehr und mehr an Schärfe,
schließlich droht die Erblindung.
Die Medizin teilt
die Erkrankung Grauer Star von der Erscheinungsform her in verschiedene Stadien
ein:
- beginnender Grauer Star: geringe Trübung der Linse
- fortgeschrittener Grauer Star
- prämaturer Grauer Star: weit fortgeschrittene Linsentrübung
- reifer (maturer) Grauer Star: vollständig getrübte Linse
- überreifer Grauer Star: Der dicht braun getrübte harte Kern ist in der
verflüssigten Linse abgesackt. Es besteht die Gefahr, das Linseneiweiß durch die
Linsenkapsel tritt und eine Entzündung mit hohem Augendruck auslöst.
Die Stadien, in denen die Linse zwar getrübt, der Hund aber noch nicht blind
ist, werden auch als immaturer Grauer Star bezeichnet.
Eine weitere Einteilung ist die nach dem Alter des Auftretens des Grauen Stars:
- Kongenitaler Grauer Star ist angeboren (wobei die Definition einiger Quellen
auch lautet „kann kurz nach der Geburt auftreten“), er kann erblich (hereditär)
oder durch eine intrauterine (Bezeichnung für Prozesse innerhalb der
Gebärmutter) Schädigung bedingt sein. Als Erbkrankheit tritt er beispielsweise
beim Boston oder West Highland White Terrier auf.
- Juveniler Grauer Star ist immer erblich bedingt und kann bis zum Alter von 6
Jahren auftritt, das jugendlich (juvenil) ist hier etwas irreführend verwendet.
Davon betroffen sind überdurchschnittlich häufig Rassen wie Golden und Labrador
Retriever, Deutscher Schäferhund, Amerikan Cocker Spaniel und andere.
- Seniler Grauer Star, die mit den Veränderungen des Alters auftretende
Erkrankung
Der Graue Star tritt jedoch nicht nur im Alter oder durch Erbfaktoren auf, er
kann seine Ursachen auch im Diabetes Mellitus, der Zuckerkrankheit (Cataracta
diabetica), in Verletzungen (Cataracta traumatica), Entzündungen des Auginneren
(Cataracta complicata) oder in Strahlung (infrarot, ultraviolett oder Röntgen)
haben.
Für die Behandlung des Grauen Stars ist es nicht unwichtig, die Ursachen zu
kennen, denn bei unreifen Katarakten gibt es keine Behandlungsmöglichkeit, es
sei denn, eine Grunderkrankung kann rasch und konsequent behandelt werden.
Bislang sind keine Medikamente bekannt, die eine Katarakt wirksam revidieren
oder auch nur Fortschreiten verhindern können. Die Therapie der Wahl ist die
Operation. Diese wird beim Hund prinzipiell analog zu der beim Menschen
durchgeführt.
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Das
Entropium (auch als Rolllid bezeichnet) ist eine Fehlstellung des
Augenlids, meist des unteren. Das Lid ist einwärts gekehrt, so dass die
Wimpern auf der Hornhaut schleifen, was Trichiasis genannt wird. |
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Als
Distichiasis wird eine Erkrankung der Augen bei Mensch oder Tier
bezeichnet, bei der feine, wimpernartige Haare aus den Talgdrüsen
(genauer den Meibomschen Drüsen) des Lidrandes heraus in Richtung des
Augapfels wachsen, wodurch eine Trichiasis, d.h. eine Reizung und
Schädigung der Hornhaut auftreten kann. Die Haare werden als Distichien
bezeichnet und wachsen meist aus den Drüsenöffnungen heraus. Sie bilden
also eine Art zweite Reihe an Wimpern.
Die Erkrankung kann sowohl am Ober- als auch am Unterlid auftreten und
kann eines oder auch beide Augen betreffen. Bei stärkeren Beschwerden
können die verursachenden Härchen operativ entfernt werden.
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Epilepsie
Epilepsie ist eine
Anfallserkrankung, die sich durch Muskelkrämpfe (anhaltende Muskelanspannungen
oder Schüttelkrämpfe) äußert. Gleichzeitig beobachtet man oft
Bewusstseinsverlust (Ohnmacht), Halluzinationen, Verhaltens- und
Wesensänderungen, Harn- und Kotabsatz sowie verstärktes Speicheln. Häufig zeigen
die am Boden liegenden Tiere Ruderbewegungen mit ihren Beinen. Der Schweregrad
der Anfälle kann unterschiedlich ausgeprägt sein und die Dauer der Anfälle kann
stark variieren. Man unterscheidet zwischen der primären Epilepsie als
angeborene Erkrankung und der sekundären Epilepsie, die in Folge von anderen
Erkrankungen auftritt. Ursache können Infektionserkrankungen, Organfunktions-
störungen, Gifte, Unfälle/Traumas, Hirntumore u. a. sein. Fallen die Ursachen,
wie z. B. Gift oder Medikamente weg, hören die Anfälle auf sofern keine
genetische Disposition besteht.
Typisch für einen Anfall ist, dass er plötzlich beginnt. Häufig erkennt Sie Ihr
Tier nicht mehr und ist nicht mehr ansprechbar. Folgende Anzeichen können einen
Anfall ankündigen: Schwanzbeißen, Fliegenschnappen, Raserei, Angstzustände o.
ä.. Die Anfälle können sehr unterschiedlich sein, die typische Form verläuft wie
folgt: zu Boden stürzen, der Körper verkrampft, Gefahr einer Kiefersperre (die
zu einer Verletzung der Zunge führen kann), nach einigen Sekunden bis Minuten
Entwicklung von rhythmische Krämpfen und Ruderbewegungen, Speichel wird zu
Schaum gekaut, Jammern und Stöhnen, unkontrollierter Kot- und Urinabsatz. Der
Anfall dauert oft nur wenige Minuten, danach lösen sich die Krämpfe und das Tier
liegt ruhig und erhebt sich nach kurzer Zeit. Häufig ist es benommen und noch
nicht wieder ansprechbar, erholt sich aber schnell. Die Anfälle können
wesentlich schwächer sein, evtl. nur angedeutet, sie können aber auch wesentlich
länger dauern und zu einem lebensbedrohenden Zustand führen.
Ellbogendysplasie (ED)
Die
Ellenbogendysplasie (ED) ist ein chronisch verlaufender Krankheitskomplex des
Ellbogengelenks schnellwüchsiger Hunderassen. Eine Ellbogendysplasie entsteht,
wenn die gelenkbildenden Knochenteile Oberarmknochen (Humerus), Elle (Ulna) und
Speiche (Radius) nicht exakt genug zueinander passen. Die ungenaue Passform oder
Inkongruenz führt zu chronischen Umbauvorgängen am Ellbogengelenk und den
gelenkbildenden Knochenteilen (Osteoarthrose), die zu einer Sklerosierung der
Knochen und zur Ausbildung von Knochenauswüchsen (Osteophyten) führen.
Diese kann von verschiedenen Ursachen ausgelöst werden: Einerseits gibt es eine
genetische Komponente, welche dazu führen kann, dass die verschiedenen am
Ellbogengelenk beteiligten Knochen miss- oder fehlgebildet werden. Andererseits
gibt es überlastungs- oder unfallbedingte Ursachen für eine Ellbogendysplasie.
Beide Komponenten können separat oder gemischt auftreten, was nicht immer
einfach zu unterscheiden ist. Wichtig ist dabei, dass die genetische Komponente
nur durch gezielte Zucht, die überlastungsbedingte Komponente durch eine gute
Aufzucht und Haltung im jugendlichen Alter verhindert oder minimiert werden
kann.
Grund dafür ist das enorme Knochenwachstum im Alter von 5 - 9 Monaten. Somit ist
es nicht erstaunlich, dass die klinischen Symptome in eben diesem
Altersabschnitt auftreten und einem jungen Hund das Erwachsen werden erschweren.
Bis vor einiger Zeit hat man angenommen, dass die Ellbogendysplasie mit dem
Auftreten der Hüftgelenksdysplasie gekoppelt sein könnte. Studien haben aber
gezeigt, dass die beiden Erkrankungen keine genetische Korrelation haben und
somit außer einem ähnlichen Vererbungsmodus nichts miteinander zu tun haben.
Die ED beginnt mit einer schmerzhaften Veränderung des Gelenks und der
gelenkbildenden Knochenteile (Osteoarthrose) mit Lahmheit. Der Bewegungs-umfang
des Ellbogengelenks ist eingeschränkt. Frühzeichen sind Steifigkeit am Morgen
oder nach Ruhepausen. Die Krankheit schreitet lebenslang fort und ist nicht
heilbar, eine weitgehende Schmerzfreiheit kann aber in vielen Fällen erreicht
werden.
Losgelöste Skelett- bzw. Knorpelteile (OCD) sollten chirurgisch entfernt werden,
da sie einen ständigen Reiz auf die Gelenkkapsel ausüben. Diese Entfernung
sollte möglichst früh erfolgen, also bevor sich eine Arthrose entwickelt.
Die ED wird in vier verschiedene Schweregrade eingeteilt:
Grad 0: Normal: keine Osteophyten oder Sklerose
Grad I: Milde Arttrose: Osteophyten kleiner als 2 mm oder Sklerose der
Gelenkfläche (Incisura trochlearis) der Elle
Grad II: Moderate Arttrose: Osteophyten zwischen 2 und 5 mm groß
Grad III: Schwere Arttrose: Osteophyten größer als 5 mm
Osteochondrosis Dissecans (OCD)
OCD treten häufig
bei Hunden im Alter von vier bis fünf Monaten während der Hauptwachstumsphase
(selten später) auf. Die betroffenen Tiere sind zudem häufig übergewichtig.
Männliche Tiere, die in der Regel schneller wachsen, sind häufiger betroffen als
weibliche. Meistens handelt es sich um besonders bewegungsfreudige Tiere, die
früh beansprucht werden (lange Spaziergänge, Spielen mit älteren Hunden) und
zusätzlich zum bereits reichhaltigen Welpenfutter noch Mineralstoffzusätze
erhalten, wodurch wiederum die Wachstums-geschwindigkeit beschleunigt wird.
Eine Osteochondrose oder Osteochondrosis ist eine Störung der chondralen
Ossifikation, also der Umwandlung von Knorpel zu Knochen als Teil des normalen
Wachstumsprozesses. Sie kann daher grundsätzlich an zwei Lokalisationen
auftreten:
1. Im Gelenk
2. In den Wachstumsfugen
In beiden Fällen wird der Knorpel nicht genügend rasch zu Knochen umgebaut, so
dass sich eine abnorm dicke Knorpelschicht bilden kann. Da Knorpel keine eigenen
Blutgefässe besitzt, sondern durch Diffusion ernährt wird, werden die tiefer
gelegenen Knorpelschichten immer schlechter ernährt und degenerieren. Dabei kann
sich bei der gelenksansässigen Osteochondrose auch ein Knorpelstück lösen und
frei im Gelenk schwimmen ("Gelenkmaus") - man spricht dann von einer
Osteochondrosis (oder Osteochondritis) dissecans, kurz OCD.
OCD treten normalerweise an beiden Vordergliedmaßen auf, so dass es schwierig
ist, die Lahmheit überhaupt zu erkennen. Frühzeitig erkannte, unkomplizierte
OCD-Defekte können durch strikte Ruhe und Futterumstellung ausheilen. Ansonsten
besteht die Möglichkeit einer operativen Therapie, die ebenfalls möglichst
frühzeitig vorgenommen werden sollte.
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