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RASSENSTANDARD ٭
ERNÄHRUNG ٭
ERKRANKUNGEN ٭ ERZIEHUNG DES WELPEN
Die
Mensch-Hund Beziehung kann nur funktionieren, wenn der Mensch genügend Wissen
über die Eigenschaften und Anforderungen der Spezies Hund hat. Die wichtigste
Regel für ein erfolgreiches und harmonisches Zusammenleben ist, dass Sie als
Mensch der Boss bzw. Rudelführer sind. Viele Menschen machen den Fehler und
übertragen ihre Bedürfnisse und Gefühle auf den Hund, es fällt ihnen schwer zu
verstehen, dass ein Hund sich auch als unterstes Rudelmitglied wohl fühlt. Für
einen Hund ist es nicht wichtig der Oberste zu sein, es ist viel wichtiger ein
festes Gefüge zu haben. Sie als die Familie oder Menschen mit denen er lebt sind
also sein festes Gefüge, sein Rudel. Es ist wichtig für einen Hund zu wissen wer
der Boss ist, der gibt ihm nämlich Sicherheit, gibt ihm die Möglichkeit sich in
bedrohlichen oder neuen Situationen richtig zu orientieren.
Normalerweise wird ein Hundewelpe mit 8 bis 10 Wochen von Mutter und
Geschwistern getrennt, kommt in eine Familie und muss sich dort dann neu
orientieren, wer Rudelmitglieder und Führer sind. In den meisten Fällen läuft
das problemlos ab und der Hund als ein Meister der Anpassung hat schnell seine
neue Position eingenommen. In anderen Fällen tauchen Probleme auf und nicht
selten landen dann diese angeblichen Problemhunde im Tierheim. Diese Hunde
fallen durch Aggressivität, extreme Angst oder einen enormen Freiheitsdrang auf
und ihre Ex–Besitzer haben keine Lust mehr sich weiter damit auseinander
zusetzen. Wenn Sie auch einen problematischen Hund haben (seit Welpenalter)
müssen Sie sich erst einmal darüber im Klaren werden, dass Ihr Verhalten, Ihre
Fehler in der Erziehung die Ursache für die Probleme sind.
Die gute Erziehung Ihres Hundes spielt für ein glückliches Zusammenleben eine
entscheidende Rolle. Während seiner Erziehung lernt der Hund, was von ihm
erwartet wird. So fällt es ihm leichter, sich seinem Umfeld anzupassen. Außerdem
wird die Beziehung zu ihrem Hund harmonischer, wenn auch Sie seine
Verhaltensweisen besser verstehen.
Sozialisierung bedeutet, dass ein Hund lernt, Beziehungen zu Menschen, anderen
Hunden und seiner Umgebung aufzubauen. Dieser Lernprozess dauert zwar ein Leben
lang, doch solange Ihr Hund noch ein junger Hund ist, hinterlassen sowohl gute
als auch schlechte neue Erfahrungen den stärksten Eindruck. Diese Erfahrungen
sind für die Zukunft Ihres Hundes ausschlaggebend und haben bleibende
Auswirkungen auf sein Verhalten im späteren Leben.
Eine Erziehung, die auf positiver Bestätigung basiert, ist die beste Methode.
Belohnen Sie Ihren Hund mit Leckerli oder Lob also, wenn er etwas richtig
gemacht hat, unartiges Benehmen wird weitgehend ignoriert. Um einen Hund
effektiv erziehen zu können, muss man zunächst einmal wissen, wie er lernt. Für
Ihren Vierbeiner bedeutet Lernen, etwas Neues auszuprobieren und die
Konsequenzen zu erfahren. Folgt auf sein Verhalten eine angenehme Konsequenz,
wird der Hund dieses Verhalten wiederholen. Ein Beispiel für diesen Lerneffekt
ist der Hund, der am Tisch bettelt und belohnt wird, weil er Futter bekommt. Hat
sein Betteln dagegen keine positive Konsequenz, bekommt er also kein Futter,
wird er irgendwann mit diesem Verhalten aufhören. Auch das elementare Kommando
'Sitz' sollten Sie ihm auf diesem Weg beibringen. Eines ist klar: mit Härte,
Strafen und Unterdrückung fördert man bei Hunden entweder Angst oder Agression.
Verboten ist es den Hund anzubrüllen oder zu schlagen.
Beginnen Sie schon am ersten Tag mit der Erziehung des Hundes.
• Legen Sie Regeln fest und halten Sie sich ebenso daran wie der Rest der
Familie. Geben Sie dem Welpen z.B. nie etwas vom Tisch, lassen Sie ihn von
Anfang an nicht ins Bett, u.s.w.
• Loben Sie richtiges Verhalten, ignorieren Sie falsches oder sprechen
Sie ein unmissverständliches "Pfui!!!" aus, wenn er sich daneben benimmt.
• Gewöhnen Sie den Welpen so früh wie möglich an verschiedene
Situationen (Autofahren, Stadtbummel, Straßenverkehr, Restaurant,
Tierarztbesuche usw.) und fördern Sie auf jeden Fall den Kontakt zu anderen
Hunden (z.B. beim Spaziergang oder in der Welpenschule) und fremden Menschen
(Besuchern, Fußgängern auf der Strasse usw.)
• Überfordern Sie den Welpen nicht. Üben Sie nicht zu lange mit dem
Hund. Bei Welpen reichen fünf Minuten, bei erwachsenen Hunden ca. 10 - 15
Minuten. Absolvieren Sie lieber öfter am Tag ein paar Trainingseinheiten.
Beenden Sie lieber rechtzeitig eine Übung, bevor der Hund sich abwendet, Ihnen
die Entscheidung abnimmt und damit Ihren höheren Rang im Rudel missachtet.
• Die ersten Eindrücke im neuen Heim erlebt das Hundebaby recht
intensiv. Es ist noch verschüchtert, reagiert auf neue Lärmquellen, wie laute
Musik, lärmende Kinder oder ihm unbekannte Personen ängstlich. Seien Sie daher
besonders aufmerksam und liebevoll zu ihm.
Hundelager:
Jeder Hund braucht einen Platz auf den er sich zurückziehen kann wie z. B. ein
Körbchen, was immer am selben Ort stehen sollte. Vermeiden Sie es ihn dort zu
stören und untersagen Sie dies auch Ihren Kindern. Auch ein Hund braucht seine
Privatsphäre.
Futter:
Richtige Ernährung ist gerade für Welpen sehr wichtig. In einem Fachmarkt oder
auch vom Tierarzt können Sie sich beraten lassen. Bleiben Sie möglichst bei
einer Futtersorte (natürlich auf das Alter abgestimmt) und vermeiden Sie es
„menschliche“ Nahrung zu füttern. Ihr Hund verträgt das nicht. Frisches Wasser
sollte immer bereit stehen. Die Fress- und Trinknäpfe sollten möglichst so
schwer sein, dass Ihr Hund sie nicht umwerfen kann und an einem Ort aufgestellt
werden, wo der Hund ungestört fressen kann.
Stubenreinheit:
Ein Welpe hat in den ersten Lebensmonaten – ähnlich wie beim Menschenbaby –
Blase und Darm noch nicht richtig unter Kontrolle. Deshalb müssen Sie ihn die
erste Zeit viel beobachten. Wichtig ist: Regelmäßig rausgehen. Das sollte mit
einem Welpen natürlich häufiger erfolgen, als es später mit einem erwachsenen
Hund sein muss. Hat es den Anschein, dass der Kleine muss, bringen Sie ihn
sofort raus, damit er sein Geschäft erledigen kann. Ruhig einmal mehr mit ihm
rausgehen. Passiert ihm zuhause ein Missgeschick und sie entdecken es erst wenn
es schon passiert ist, wischen sie es kommentarlos weg. Niemals den Hund mit der
Nase in sein Geschäft halten und niemals den Hund nachträglich schimpfen. Er
verbindet das eine nicht mehr mit dem anderen. Die Schimpfe versteht er nicht
und macht ihn nur unsicher. Lieber ausgiebig loben, wenn er sein Geschäft
richtig platziert hat. Da es Hunden widerstrebt ihr Revier zu verunreinigen,
wird er es schnell lernen.
Der Welpe macht dauernd etwas kaputt
Sobald der Welpe unbeaufsichtigt ist knabbert er an Schuhen, Möbeln, Teppichen
oder anderem. Die Ursache hierfür können Langeweile, mangelnde Beschäftigung,
fehlendes Welpenspielzeug oder Angst vor dem Alleinsein sein. Deshalb sollte man
sich in der ersten Zeit viel mit ihm beschäftigen, aber ihm nicht das Gefühl
vermitteln, dass er der Mittelpunkt ist. Gewöhnen Sie ihn Stück für Stück daran
auch mal allein zu bleiben, fangen Sie mit ein paar Minuten an. Lassen Sie ihm
Spielzeug zur Beschäftigung da. Vermeiden Sie irgendwie Abschiedsstimmung
aufkommen zu lassen und benutzen Sie keine mitleidigen Worte oder „Trost-Leckerchen“,
sonst macht er beim nächsten Mal erst recht „Theater“. Tun Sie so als wäre es
ganz normal ihn ein wenig allein zu lassen.
An der Leine gehen
Um mit ihrem Welpen Gassi gehen zu können, müssen Sie ihn erst einmal an Leine
und Halsband gewöhnen. Wie reibungslos das abläuft, kommt natürlich wieder auf
den Hund an. Legen Sie ihm Beides erst einmal in Ruhe in der Wohnung an.
Sprechen Sie währenddessen mit ihm und geben ihm Leckerlis. So verknüpft er
damit etwas Gutes. Lassen Sie ihn ruhig mit der losen Leine hinter sich
herziehend durch die Wohnung laufen.
In – zunächst nur kurzen – Übungen lernt er, auf Leinenlänge neben Herrchen zu
laufen. Zieht er an der Leine, bleibt man stehen. Macht er es richtig, wird er
belohnt. Dann versteht er bald, dass Herrchen Richtung und Tempo bestimmt. Eine
Laufleine eignet sich nicht bei der Ausbildung. Die gibt es erst, wenn er
gelernt hat, brav bei Fuß zu gehen.
Auch wenn Ihr Hund gut an der Leine geht: Es ist ganz wichtig, dem Hund täglich
Freilauf und Spiel mit anderen Hunden zu gewähren. Das dann natürlich in einem
sicheren Gebiet, etwa einem Park oder auf dem freien Feld. Haben Sie keine
Angst, wenn andere Hunde kommen. Ihr Welpe muss lernen, sich mit Artgenossen
auseinanderzusetzen, er muss erfahren, was er sich erlauben kann und was nicht.
Welpen haben übrigens noch einen natürlichen Folgetrieb. Sie laufen Ihrem neuen
Besitzer hinterher wie ihrer Mutter und sind darauf bedacht, nicht den Anschluss
zu verlieren. Nützen Sie diese Zeit. Denn wenn ein Welpe nicht lernt,
unangeleint seinem Besitzer zu folgen, wird es sehr schwierig, das einem
erwachsenen Hund beizubringen.
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